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Sport 2000 Putz

Ingo Ortner @ the Lounge

Am 1. März 2024 (3 Monate nach dem Felssturz am Plöckenpass) trafen sich erstmals Wirtschaftstreibende und Vertreter der Ortspolitik, um die enormen Auswirkungen der Sperre des Plöckenpasses auf Menschen und Betriebe in Gemeinde und Region gemeinsam und öffentlich zu diskutieren.

Der Obmann des Vereins "So viel mehr Kötschach-Mauthen" Adolf Klauss wies in seinen einleitenden Worten darauf hin, dass die Gesamtsituation unerträglich sei. Es geht um Planbarkeiten für örtliche Betriebe, um Personal-/Arbeitsplatzsicherheiten und vieles mehr. Klauss weiter, "es scheint, als würde Kärnten für einige Entscheidungsträger in Hermagor aufhören".

Josef Kolbitsch betonte, dass trotz unterschiedlicher Auswirkungen auf verschiedene Branchen die Strecke Felbertauern - Tolmezzo so rasch wie möglich wiederhergestellt werden muss, um nachhaltige Schäden - auch für seinen Betrieb - zu vermeiden.

"Vielleicht erübrigt sich eine Personaldiskussion", meinte eine etwas resignierend wirkende Barbara Holzapfel, Chefin des Bierhotels LONCIUM. Laufend rufen (Stamm-)Gäste an, fragen um aktuelle Infos und … stornieren bereits. Holzapfel warnt darüber hinaus davor, dass "was einmal in den Köpfen ist, bringst du nur schwer wieder raus".

Es gab in der Vergangenheit bereits positive Beispiele (u.a. am Nassfeld), wo die Zusammenarbeit zwischen Kärnten und Friaul mit etwas Nachdruck dann doch sehr gut und schnell funktioniert hat, sagte Elisabeth Guggenberger. Sie appellierte an Bürgermeister Josef Zoppoth auf allen Ebenen gehörig Druck zu machen. Auch Obmann Klauss fordert regelmäßige Abstimmungen zwischen Gemeinde, Bezirk und Land und eine guten Informationsfluss, "es geht in erster Linie um die ehestmögliche Passierbarkeit des Plöckens".

Holzhändler Josef Thurner betonte, dass vor allem der nahegelegene Wirtschaftsraum Paluzza, Sutrio … bis Udine für das Obere Gailtal besonders wichtig sei. "Ebenso muss gefragt werden, wie ein Lienzer nach Tolmezzo kommt", meint Thurner. "Wir alle wissen um die Autokennzeichen Kitzbühel, Zell am See und Kufstein, … für sie ist diese Strecke bekannt und beliebt".

"Seit den 70er Jahren leben wir großteils von den Durch-/Reisenden", bekräftigte Edelgreißler Herwig Ertl. "Ohne Tages-/Gäste sind unsere Betriebe und die Arbeitsplätze in kürzester Zeit tot". Das Signal an die Jugend im Ort sei verheerend. Welche Perspektiven gäbe es noch? "Ohne Zugang zu anderen Regionen stirbt unser Ort", meint Ertl und forderte gleichzeitig "gerade jetzt" die Wieder-Inbetriebnahme der Gailtalbahn.

Bürgermeister Josef Zoppoth erklärte sich folgendermaßen: "... dass im Winter nicht viel passieren wird, war uns allen klar". Die Sperre sei eine Krise und eine Chance. Man solle das eine Jahr Sperre nutzen, um die Straße auf Kärntner Seite zu sanieren. "Der Gemeinderat von Kötschach-Mauthen und von Kirchbach haben sich in einer Resolution klar für eine Notstraße und für ernsthafte Gespräche zum Scheiteltunnel ausgesprochen". Als Region spreche man mit einer Stimme. Im Landtag gab es bisher einige Anträge und das Thema sei im zuständigen Ausschuss. Weiters deutete Zoppoth an, dass das Joanneum Research möglicherweise eine Studie zum gesamtökonomischen Schaden machen wird. Er nannte das Görtschitztal als Beispiel, wo Betrieben und der Region direkt geholfen wurde. Am Beispiel der Aquarena meinte Zoppoth "nur wegen Einheimscher brauchen wir diese nicht betreiben". Kärnten habe nun einen Regionalkoordinator, der zu aller erst in Kötschach-Mauthen eingesetzt werden solle.

Mit dem Wunsch, kurz- und langfristige Lösungsansätze klar zu unterscheiden, meldete sich Norbert Stangl zu Wort. Die Bürokratie verlangsame alles und man müsse jetzt eine schnelle kurzfristige Lösung finden. Vzbgm. Christoph Zebedin und GR Jakob Thurner berichteten von bisherigen (politischen) Erfahrungen. Herbert Spörk, erfahrener heimischer Gastronom, ärgert sich insbesondere darüber, dass er zwar regelmäßig im Rathaus und bei den zuständigen Stellen im Bezirk anrufe, allerdings keine zufriedenstellende Information erhalte.


Ich für meinen Teil habe mich nach Stangl und vor Zebedin zu Wort gemeldet und soweit (in einem kurzen Statement) möglich, vom aktuellen Infostand berichtet.


Fazit: haben wir anfangs alle gedacht, dass die bekannt guten Straßenbauer aus Italien binnen kurzer Zeit die Pass-Straße wieder befahrbar machen würden, ist 3 Monate nach dem Felssturz klar, dass beide Regionen mitten in der nächsten großen Krise stecken. Der Leidensdruck dies- und jenseits des Plöckenpass ist jetzt schon enorm und wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zuspitzen. Es ist höchst an der Zeit in die Gänge zu kommen. Für weiteres Zuwarten und monatelange Studien hat niemand mehr Verständnis.

Am Schluss des Gesprächs wurde Obmann Klauss aufgefordert eine kleine, schlagkräftige Gruppe zu formieren, die den Ort in der Region, am Land (mit Unterstützung der LAbg. Burgstaller / Rull) und bei unseren Nachbarn bestmöglich vertritt und sich für die schnellste Lösung stark machen kann.


Mitschrift ohne Anspruch auf Vollständigkeit
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Bei Fragen, Anregungen und/oder Ergänzungswünschen, ... bitte per E-Mail. Danke.
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Ingo Ortner | T +43 699 12647680 | info@bergsteigerdorf-mauthen.at



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Bergsteigerdorf Mauthen, 2024-04-25
Weitwandern in den Südalpen: Karnischer Höhenweg • KHW 403
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